Die
Trommlerwieber wurden also 1980 von einer Handvoll Frauen, deren
Männer/Freunde/G´schpusie´s meistens Blechtrommler waren, und mit der Zustimmung der
Glonki-Gilde gegründet. Auch nach 25 Jahren ist manch eine von
ihnen heute noch oft dabei, gell Elke. Um sich auch äußerlich von dem Rest der
Glonkischar abzusetzen und als Gegensatz zum Trommlerzug
zogen sich die TW Hosen, sprich einen Overall, an. Unser Liedgut bestand
anfänglich aus ein paar Schunkelliedern und ist jetzt zu einem ordentlichen Liederbuch
gewachsen. Wobei die meist zweideutigen Texte die Themen Männer und Sex behandeln. Man
umschreibt Situationen, spricht niemals direkt von einer Sache und deutet nur an. Der Rest
bleibt der eigenen Phantasie überlassen. Wie sagte eine von uns richtig: Flörten
dommer immer gern, aber mir wisset, wo mir nah g´heret! Nach fast 50 Jahren
Alleinherrschaft der Männer in der Gilde ist es unter der Federführung der
Trommlerwieber den aktiven Frauen gelungen auch ein Mitspracherecht in der Gilde zu
erwirken. Leider ist immer noch zu bemängeln, daß den Frauen das Stimmrecht
immer noch vorenthalten wird. 
Es war einmal
Es war einmal nein es begab sich zu einer Zeit, als Männer noch Hosen und
Frauen noch Kleider trugen und DIESE vor allem noch wussten, wo sie hingehörten
nämlich zu den Kindern in die Küche an den Herd. Selbst in der fünften Jahreszeit in
dem Städtle Villingen verhielten sie sich sittsam: als scheue Villingerin oder Morbili im
Häs oder an einer Klarinette oder Querflöte in einem Orchester. Bei Dunkelheit gingen
sie nach Hause und früh zu Bett Alkohol war ihnen ein Fremdwort
...
Dann vor 25 Jahren geschah das Unfassbare!!!!! Acht Frauen probten den Aufstand in einer
Männerdomäne an Fastnacht!!!! Oh diese Wieber hörte man die Männer
sagen und weil die Frauen mit Trommeln unterwegs waren, war auch gleich ein Name für
diese unflätigen weiblichen Wesen gefunden: Trommlerwieber.
An der ersten Fastnacht im Jahre 1980 anno domini zogen sie in anrüchigen Hosenanzügen,
genannt Overalls mit eben riesigen Trommeln durch die Gassen und Strassen von Villingen.
Freche Lieder, unsittsames Verhalten und keine Vorstellung von einer Bettzeit das
alles sagte man ihnen nach. Alkohol tranken sie auch noch das weiß man aus
zuverlässigen Quellen
...
Und das flirten lernten sie bis zur Perfektion. Doch jedes Mal, wenn ein Mann schon
hoffte, nur in die Nähe seiner Begierde zu kommen, schwang das Trommlerwieb die Schlegel,
reihte sich ordentlich ein und weg war die ganze Truppe auf dem Weg zur
nächsten Kneipe
..
Sogar die Zunft versuchte durch zwei Abgesandte, die Frauen zur Vernunft zu bringen. Sie
baten dieselbigen, nicht mehr so schlüpfrige Lieder zu singen wo sie doch so
nette, liebe, junge Frauen waren
ohne Erfolg.
Nicht nur an Fastnacht waren sie unterwegs. Unterm Jahr taten sie sich zusammen, um zu
bedienen oder gar um auf Ausflüge zu gehen ohne männlichen Schutz. So wurden sie
in Venedig und in Wien gesehen, auf der Loreley oder am Bodensee wenn nur nicht die
Lieder gewesen wären
kurz um, sie wurden weit über die Grenzen hinaus bekannt.
Zuhause sorgten sie sich wenigstens einmal im Jahr um das Wohlergehen der Männer
zumindest der Trommlermänner auf einer gemeinsamen Hütte für drei Tage
...
Zu Beginn waren die Villinger und vor allem die Männer davon überzeugt,
dass dieser Zug der Glonki-Gilde nicht lange bestehen würde. Man wusste ja wie Frauen
waren
.schnell da, aber auch schnell wieder weg also ließ man sie
gewähren
...
Richtig war, dass Mitgliederinnen kamen und gingen, heirateten und Kinder zur Welt
brachten, Ausbildungen absolvierten, weit und lange verreisten, aber irgendwie waren sie
nicht weg zu bekommen.
1995 ging der nächste Aufschrei nun wollten die Frauen auch noch in den großen
Rat der Glonki-Gilde. Ja wo gibts denn so was. Soweit kommts noch. Da
tret ich doch sofort aus der Glonki-Gilde aus So waren die Kommentare der Männer.
Trotzdem wurden die ersten Frauen am 11.11.1996 in den großen Rat aufgenommen. Sicher hat
der eine oder andere Mann eine kurze Herzschwäche erlitten ein Notarzt musste
jedoch nicht hinzugezogen werden
...
Und wenn man genau nachrechnet, feiert diese Truppe dieses Jahr das 25jährige ein
Viertel Jahrhundert - kaum zu glauben und es ist immer noch kein Ende abzusehen.
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